Dime to Destiny hat sich aufgelöst
Ungefähr zehn Jahre hat es Dime to Destiny jetzt gegeben und wir
ziehen einen Schlussstrich. Die Band hat uns allen sehr sehr viel
bedeutet uns es war für uns Hobby, Spaß aber auch Auftrag und Berufung.
Oberstes Ziel war immer, Gott näher zu den Menschen zu bringen. Das
dabei der Spaß nicht zu kurz kam, dafür hat Gott schon gesorgt.
Ende 2007 kam eine Meinungsverschiedenheit zwischen uns als Bandmitgliedern auf.
Wir hatten unterschiedliche Ansichten über eine konkrete Sache. Die eine
Seite war der Meinung, es sei OK und die andere Seite sah es als unvereinbar
mit unserem Auftrag. Da wir uns nicht auf eine Position einigen konnten, haben
wir uns im Frühling 2008 entschlossen, uns zu trennen. Aufgrund der großen
Entfernungen zwischen unseren Wohnorten haben wir auch beschlossen, es nicht
mit einer Neubesetzung zu probieren.
Wichtig ist aber, das wir uns nicht im Streit getrennt haben. Natürlich in
Uneinigkeit – und das ist schon unangenehm genug – aber in herzlicher Liebe
und ohne laute Worte. Wir haben uns bei unserem Bassisten Matze in Hamburg
getroffen, das bequatscht und haben dann zum Verdauen erst mal Hamburg besichtigt,
abends die Formalitäten geklärt, zusammen gekocht, gemeinsam ein Bierchen
getrunken und sind zusammen traurig gewesen. Nach dem Meeting haben wir alle
entweder wirklich oder innerlich ein bisschen geheult und wir trauern der guten
Zeit immer noch etwas hinterher, aber Gott ist ja noch nicht am Ende mit uns
(der hat schon härtere Fälle wieder hingekriegt).
Wir wollen uns an dieser Stelle wirklich sehr herzlich bei Euch bedanken. Manchmal
haben wir es sogar gewagt, euch Fans zu nennen (das klingt immer so arrogant) –
und wir hatten tatsächlich welche. Für eure Treue und die guten, ermutigenden und
lustigen Erlebnisse mit euch sind wir Gott und Euch sehr dankbar. In diesem Sinne
möchten wir uns für den wahrscheinlich letzten Dime to Destiny Vorhang verbeugen...
Eure
Matze, Marc und Markus von Dime to Destiny
Was mir die Band bedeutet hat
Persönliche Kommentare zur Auflösung der Band
Matze
Im Prinzip war ich von Anfang an mit dabei; zu einer Zeit, in der ich noch kein Christ
und mein Bruder Sebastian als Schlagzeuger noch mit am Start war. Musik war und ist für
mich ein wichtiger Bestandteil meines Lebens und in einer Band zu spielen mein größter
Wunsch. Wir haben viel erlebt, viele Konzerte gespielt und viele neue Menschen kennen
gelernt. Die Konzertreise in die USA war sicherlich einer der ersten Höhepunkte in der
Geschichte von Dime to Destiny, aber auch die vielen kleinen Konzerte haben nicht nur
Spaß gemacht, sondern auch dazu beigetragen, dass wir durch unsere Musik von Jesus
erzählen konnten.
Insgesamt waren wir zehn Jahre unterwegs. Zehn Jahre, die alles andere waren als relaxt:
drei Männer, jeder mit seinen Ecken und Kanten. Der eine, der zwei Stunden brauchte,
um ne Badehose zu holen, der andere, der sich nie in Diskussionen geschlagen geben wollte
und eben ich, der den Flattermann bekam, wenn eine Stunde vor Konzertbeginn die Anlage
noch nicht da war. Dennoch war es eine gute und gesegnete Zeit.
Es ist ein Wunder, dass Gott uns als Band solange zusammengehalten hat: Marc arbeitete
irgendwann in Bern, Markus war noch in Ulm und ich war in der Zwischenzeit von Würzburg
nach Hamburg gezogen; das hat es vor allem für mich ziemlich anstrengend gemacht, aber
ich hatte Bock drauf. Bock darauf, Mucke für den Herrn zu machen und durch Deutschland,
Österreich und die Schweiz zu tingeln.
Dime to Destiny hat aber vor allem in meinem Leben gegriffen: von ‚not worth a dime’ zu
einem Leben mit ‚destiny’, einem Leben mit Jesus.
Dime to Destiny 1998-2008, R.I.P. Alles geht in Arsch – Jesus bleibt!
Marc
Die Band ist für mich nach anfänglichen Schwierigkeiten und dem ab und zu auftretenden Gefühl
der Unzulängichkeit (ich hab ja auch ein großes Erbe angetreten^^) zu meiner geistigen Heimat,
meiner Zuflucht geworden, wenn mal wieder alles um mich rum zu viel war, wenn mal wieder die
Weltlichkeit mich erdrückt hat oder wenn einfach mal wieder die Herausforderung der ständigen
Hinterfragung bzw. Bestätigung meiner Überzeugung fehlte. So z.B. auf dem Mesmerize am Bodensee,
auf dem wir "Christenjungs", wie wir genannt wurden, uns nach dem Konzert noch sicher 3-4h mit
absolut kritischen, interessierten und gar nicht typischen Fragen auseinanderzusetzen hatten -
ich habe selten so eine gute Herausforderung des Wortes und so ein Bedürfnis an geistigem Input
gespürt wie an diesem Abend.
Die gemeinschaftlichen Diskussionen, die langen Abende mit Chips und Cola, die langen Fahrten
und wilden Organisations-Supergaus (die dank Markus doch meist gut ausgingen) sowie die immer
wiederkehrende Auseinandersetzung mit Dienstplänen, Autoproblemen (wie bekomme ich meine Bassdrum
in den Mini, ohne das Dach aufzufräsen?? Wie bin ich rechtzeitig 20min vor Frühdienst zurück aus
Norddeutschland in der Zentralschweiz??) und am Ende immer die Bestätigung, dass es GUT IST, was
wir tun und dass IMMER ein Segen darauf lag und auf den vielen Menschen, die uns unterstützten,
das war es, was DTD so besonders machte! Was mir bei unserer Trennung die Tränen in die Augen
trieb und mich auch heute noch wehmütig an die gesegnete Zeit zurückdenken lässt.
Mag es für manchen zu pathetisch klingen, war DTD für mich doch ein sehr wichtiges Stück meines
Lebens, dass ich (und hoffentlich viele der lieben Menschen, die wir kennenlernen durften) sehr
tief in meinem Herzen verankert lassen werde. Und ich bin dankbar, diese zwei Jungs kennen zu dürfen,
die mein Leben so unglaublich mitgeprägt haben. Mit ihrem Glauben, ihrer Ungeduld (was macht er denn
nun schon wieder??), ihrer Akzeptanz meiner Schwächen, ihrem Humor und ihrer absoluten Bruderliebe
(ich mag dich, auch wenn du furzen musst ;) )...
Aber auch alles um uns herum war ein Geschenk: Die trotz geringer Einnahmen nie versiegende Bandkasse,
die uns schließlich sogar eine letzte, ziemlich professionelle CD-Produktion ohne Eigeninvestition
erlaubte... Die lieben Menschen, die uns an- und aufgenommen und durch ihre Begeisterungen unsere Musik
unterstützt haben...
Ich wünsche mir, dass wir und unsere treuen Fans nie vergessen, was DTD wirklich bedeuten sollte.
Ein Punkt, der oft in der Hektik verloren ging, auf den wir uns immer wieder auch zurückberufen mussten
(hier habe ich Markus für seine Gradlinigkeit und Matze für seine Ruhe sehr zu danken...): Das Reich
Gottes zu proklamieren, Sein Wort weiterzuverbreiten und Liebe VORzuleben!! Wenn uns dass nur ein kleines
bisschen gelungen ist, haben wir unseren Job schon ganz gut getan und alles Andere liegt sowieso in Seinen
Händen... Vielen Dank an alle Unterstützer, Fürbeter und unsere Lieben!! Be blessed so much!!
Markus
Nun, ich war sozusagen als erster bei der Band dabei – damals haben wir als zwei
Teens angefangen, Musik zu machen – in unserer Gemeinde. Unser erster Schlagzeuger
und ich. Viel Lärm und die Ausdauer und Energie von begeisterten Teenagern. Gott
sei Dank hatten die Hausmeister recht starke Nerven. Kurz später kam dann Matze
am Bass hinzu und wir waren wirklich sowas wie ne Band. Dann eigene Lieder und
später der verratzten ollen Stinkeproberaum im Jugendhaus Molke in Friedrichshafen
– aber Stil hatte der... Unsere ersten
Auftritte waren in Weltstädten wie Wirmetsweiler oder bei der Jam-Session in der Molke.
Schiefer Gesang und erste treue Fans aus der eigenen Jugend, die lieb genug waren, so laut
für uns zu sein, dass wir sogar positiv in der Zeitung erwähnt wurden.
In dieser Zeit hat sich die Band am deutlichsten geformt. Drei sehr unterschiedliche
Charaktere, die irgendwie zusammenfinden mussten. Ich weiß gar nicht, wie viele soziale
Kompetenzen mir fehlen würden, hätten wir uns damals nicht so geschliffen.
Dann wurden die Kreise größer und größer. Wir waren sogar in Amerika. Colorado. Eine
tolle Zeit – irre, was wir da erleben durften. Und dann sollten wir am 11.9.2001
zurückfliegen. World Trade Center. Ein unfreiwilliger, sechstägiger Aufenthalt
im Wohnzimmer eine netten amerikanischen Familie, die für uns barmherzige Samariter waren, war die Folge.
Aber auch quer durch Deutschland ging es mit und ohne Anhänger. Fremde Betten. Meist bei
lieben Privatleuten...
Während dieser Phase kam Marc als neuer Schlagzeuger in die Band. Das war eine kriselige
Zeit und anfangs haben wir uns ganz schön gerieben und unseren Frust auch öfters an ihm
ausgelassen. Das tut mir leid Marc – du hast dich wirklich tapfer geschlagen. Doch auch
wir sind zu einem Team geworden und in den letzten Jahren – als wir alle nicht mehr so nah
beieinander gewohnt haben – habe ich mich manchmal mehr auf das Wiedersehen als auf das
Konzert gefreut. Ihr seid mir wirklich lieb geworden, Jungs – und das meine ich ganz unschwul!
Die tolle, geistliche Gemeinschaft, die wir hatten werde ich vermissen... auch Furzwettbewerbe
(boah – riech mal meinen!) und die Unterhaltungen über die Vorteile feuchten Toilettenpapiers,
Helge-Schneider-Soundchecks, Marcs unverwechselbaren Backgroundgesang (wollte er Pommes bestellen?),
160 auf der Autobahn bei Hitze ohne Klimaanlage – Fenster offen – T-Shirt aus – Matzes gebrauchte
Boxershort aufn Kopp damit die Haare nicht ins Gesicht wehen, 'Moment – ich hol noch meine Badehose'
(und wir waren schon spät dran), vorm Konzert beten, auf Bandkasse essen gehen, 'Wir sind die Band',
lautmalerische Schlagzeugbeschreibungen beim Proben, Marcs Schuhe auf dem Autodach (woanders hatten
die aber auch keine Lizenz!), Matzes exzentrisches durch-die-Tür-steigen, usw.
Insgesamt bin ich sehr dankbar für die gemeinsame Zeit und für die vielen Konzerte, die wir machen
durften und dafür, dass Gott durch uns manchem in seinem oder ihrem Glauben weitergeholfen hat.
Jungs, bleibt am Ball – ich hoffe, wir verlieren uns nicht aus den Augen.
Markus
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